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AP5 bringt Bewegung in die Region

Agglo Rheintal reicht 109 Millionen Franken-Paket beim Schweizer Bund ein. Bei positiver Beurteilung winken Förderungen auch für Projekte in Vorarlberg und der Region amKumma.

Die binationale Agglomeration Rheintal hat einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht: Am 22. Mai 2025 konnten die Mitglieder dem Kanton St. Gallen ihr länderverbindendes Agglomerationsprogramm der 5. Generation zur Einreichung beim Schweizerischen Bund übergeben. Auf gut 500 Seiten präsentiert sich die Entwicklungsvision für das Rheintal und liefert Strategien und Maßnahmen für eine bessere Abstimmung von Siedlung, Verkehr und Landschaft. Für den Ausbau notwendiger Verkehrsinfrastrukturen beantragt die Agglomeration beim schweizerischen Bund ein Maßnahmenpaket mit über 52 Maßnahmen und einem Investitionsvolumen von knapp 109 Millionen Franken.

Diesem wichtigen Schritt vorausgegangen ist intensive Erarbeitungszeit. Ziel ist es, erneut Bundesmittel für zukunftsweisende Verkehrsinfrastrukturprojekte zu sichern. Bereits im Rahmen der 4. Generation (AP4) wurde bei einem Investitionsvolumen von 80 Mio. CHF eine Bundesbeteiligung von rund 24 Mio. CHF erreicht.

Schwerpunkt auf Klimaanpassung, Verkehr und Siedlung
Das AP5 fokussiert auf die Innenentwicklung urbaner Räume, ein umfassendes Klimawandelanpassungskonzept sowie eine aktualisierte Schwachstellenanalyse im Fußverkehr. Die zukünftige Siedlungsentwicklung erfolgt primär innerhalb bestehender Strukturen. Öffentlicher Verkehr, Fuß- und Veloverkehr sollen gestärkt, Verkehrssicherheit durch gezielte Anreize und Einschränkungen verbessert werden.

Maßnahmen und Investitionen im Überblick
Das Programm umfasst insgesamt 52 Maßnahmen, davon 3 Einzelmaßnahmen und 49 Pauschalmaßnahmen – mit einem Investitionsvolumen von 108.9 Millionen Franken. Davon entfallen 102 Mio. Fr. auf den A-Horizont und 6.9 Mio. Fr. auf den B-Horizont. Bei einer Unterstützung durch den Bund ist mit Bundesbeiträgen von rund 30 Mio. Fr. zu rechnen.

Die größte Einzelmaßnahme im A-Horizont ist die Ostumfahrung Altstätten, die bereits im AP4 enthalten war und für das AP5 konkretisiert wurde.

Darüber hinaus werden maßgebliche Mittel in die Aufwertung von und die Verbesserung der Sicherheit in Straßenräumen investiert, unter anderem in verschiedenen Ortszentren. Ergänzt wird das Maßnahmenpaket mit einer Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für den Fuß- und Veloverkehr.

Länderverbindende Kooperation und Naturschutz
Das AP5 setzt auf die enge Verflechtung des Vorarlberger und St. Galler Rheintals. Es unterstützt nebst grenzüberschreitenden Mobilitätslösungen auch Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität und Aufwertung der Naherholungsräume.

Gemeinsame Finanzierung in den Lebensraum
Die Kosten für die Erarbeitung des Agglomerationsprogrammes teilen die 23 Mitgliedsgemeinden sowie Kanton und Land untereinander auf.

Bevor mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen im Jahr 2028 begonnen werden kann, geht das Programm 2026 durch einen fachlichen Prüfprozess beim Schweizerischen Bund und im 2. Halbjahr 2027 entscheidet das Schweizerische Parlament abschließend über den Gesamtumfang der Förderung.

Das Rheintal ist ein vielfältiger Lebens- und Wirtschaftsraum, der über Grenzen hinweg funktioniert. Mit dem AP5 entwickeln wir die vorhandenen Grundlagen weiter, um gemeinsam auf die Herausforderungen von Mobilität, Siedlungsdruck und Klimawandel zu reagieren – pragmatisch, regional abgestimmt und zukunftsgerichtet.“
Ruedi Mattle, Präsident Verein Agglomeration Rheintal

 

«Durch die effiziente Zusammenarbeit im Rahmen der Agglomeration Rheintal lässt sich die hohe Lebens- und Standortqualität auf beiden Seiten des Rheins langfristig absichern. Mit dem Agglomerationsprogramm können wir in den kommenden Jahren die richtigen grenzüberschreitenden Arbeitsschwerpunkte setzen. Dabei werden konkrete, insbesondere auch bauliche Maßnahmen umgesetzt.»
Marco Tittler, Landesrat Vorarlberg

 

«Mit dem Agglomerationsprogramm Rheintal verfolgen wir das Ziel, Mobilität und Siedlungsentwicklung über die Landesgrenzen hinweg aufeinander abzustimmen. Auf beiden Rheinseiten verlaufen heute die gut ausgebauten Verkehrsinfrastrukturen parallel wie die Holmen einer Leiter. Es fehlen wichtige Querverbindungen. An diesen Sprossen setzt das Agglomerationsprogramm Rheintal an, um bestehende Verkehrsprobleme zu lösen.»
Susanne Hartmann, Regierungsrätin Kanton St. Gallen