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Großes Interesse an Konzept für den Kummenberg
Am Samstagvormittag präsentierte die Region amKumma das Nutzungskonzept für ihren Namensgeber, den Kummenberg.
Rund 50 Interessierte sind am vergangenen Samstag, 25. Juni 2022, der Einladung zum gemeinsamen Spaziergang auf den Kummenberg gefolgt. Gemeinsam mit dem Büro max2 aus Innsbruck wurde im Rahmen des Spaziergangs das Konzept für die künftige Nutzung des Hausbergs und Naherholungsgebiets mitten im Rheintal präsentiert.
Bei traumhaftem Sommerwetter begrüßte der Koblacher Bürgermeister Gerd Hölzl die Wandergruppe bei der Pfarrkirche St. Kilian am Fuße des Kummenbergs. Gemeinsam ging es nun in Richtung Aussichtspunkt des Kummenbergs, wo ein ungetrübter Blick auf das Rheintal wartete. Beim Aufstieg erklärte Elisabeth Schnegg und Andreas Tomaselli vom Büro max2 das vorliegende Nutzungskonzept Kummenberg. Die erste Station beim Hochbehälter nutzte sie für einen kurzen Rückblick, wie das Konzept entstanden ist. Ausgangspunkt war, dass das Naherholungsgebiet von immer mehr Menschen mit unterschiedlichen Interessen genutzt wird. Konflikte zwischen den Erholungssuchenden, den Mountainbiker:innen und den Wanderer:innenn haben sich am Kummenberg gehäuft. Die Durchwegung am Kummenberg hat zudem inakzeptable Ausmaße angenommen. Das Wild ist gestört und der Wald beschädigt. Um eine intakte Natur am Kummenberg für künftige Generationen bewahren zu können, hat sich die Gemeinde Koblach mit den benachbarten amKumma-Gemeinden entschlossen die Wegeführung zu analysieren und mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen die Besucher des Kummenbergs zu lenken.
Dem Konzept liegt ein Beteiligungsprozess mit Workshops und einer Umfrage, an der über 900 Fragebögen ausgefüllt wurden, zu Grunde. Eine große Mehrheit hat sich dafür ausgesprochen, dass die Zeit am Kummenberg für alle ein Naturerlebnis bleiben soll. Im Konzept ist dafür auch festgehalten, dass der Tier- und Pflanzenwelt der nötige Platz gegeben werden soll. Einerseits durch den Rückbau wild entstandener Trampelpfade, andererseits durch Ruhezonen am Berg, die kaum erschlossen sind. Auch das verpflichtende Anleinen von Hunden soll dem Wild mehr Ruhe am Berg verschaffen.
Das Miteinander auf dem Berg ist das Fundament für alle weiteren Maßnahmen, die das Nutzungskonzept vorsieht. Die Forstwege sollen geteilte Wege (share-the-road) werden. Den Mountainbiker:innnen wird dadurch der legale Weg auf den Gipfel ermöglicht, denn bisher galt auf dem Kummenberg ein allgemeines Fahrverbot. Mittelfristig soll den Mountainbiker:innen zudem ein eigener Weg für die Abfahrt (Trail) zur Verfügung gestellt werden. Dafür sind die Wanderwege ausschließlich den Wanderer:innenn vorbehalten. Unterstrichen wird das Miteinander durch zehn Verhaltensregeln. Im Rahmen eines neuen Beschilderungssystems der Wege auf dem Kummenberg und verschiedener angedachter Bewusstseinskampagnen sollen diese Regeln den Nutzer:innen des Bergs nähergebracht werden. „Die Anzahl an Menschen, die auf dem Kummenberg Erholung suchen hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Und auch die Art der Nutzung ist sehr vielfältig geworden. Mit den Verhaltensregeln wollen wir einen gemeinsamen Weg gehen, dass der Besuch des Kummenbergs ein Naturerlebnis bleiben kann und die verschiedenen Nutzergruppen mit Rücksichtnahme aufeinander unser Naherholungsgebiet genießen können.
Sender für Blaulicht-Organisationen
Im Jahr 2018 haben der Bund und das Land Vorarlberg mit den Gemeinden eine Vereinbarung zum Aufbau und Betrieb eines Digitalfunknetzes für die Sicherheits- und Rettungsorganisationen unterzeichnet. Der “Digitalfunk BOS-Austria” (BOS: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) verbindet alle relevanten Organisationen untereinander, darunter auch Polizei und Asfinag. Einer der notwendigen Standorte für einen Sender des Digitalfunknetzes ist der Kummenberg. Am Samstagvormittag informierten Vertreter der Landeswarnzentrale über die Pläne zur Umsetzung. Der Sender, der ausdrücklich einzig für den Funk der Blaulichtorganisationen reserviert ist, soll unter dem Gipfel an der Felswand installiert werden. Im Rahmen der Ausarbeitung des Nutzungskonzepts hat sich die Gemeinde Koblach für eine möglichst verträgliche Gestaltung des Senders und des Gipfelbereichs stark gemacht. So ist vorgesehen den Sender mit einer kleinen Plattform zu verdecken und dadurch einen Mehrwert mit Ausblick auf das Rheintal zu schaffen. Auch das neue Geländer soll im Rahmen der Umsetzung die Sicherheit im Gipfelbereich deutlich verbessern. Die notwendige Station für die Technik des Senders wird etwas abseits im Wald positioniert und mit Holz verkleidet. Für die Umsetzung der Anlage wird eine Zufahrt in Richtung Gipfelbereich angedacht. Diese könnte nach Abschluss der Arbeiten teilweise rückgebaut werden und als befestigter Shared-Trail den Mountainbikern die Zufahrt zum Gipfelbereich ermöglichen, ohne auf die Wanderwege auszuweichen. Die finalen Planungen der Sendeanlage werden seitens des Landes vorangetrieben. Ein konkreter Zeitplan für die Realisierung steht noch nicht fest.